Raiffeisenpreis 2017

Preisträger: Beat und Tildy Schmid-Kalbermatten

Alte Stadtvilla in Bahnhofsnähe

Das Siegerprojekt ist nun am Montagabend geehrt worden. Es handelt sich um einen von der Albrecht Architekten AG geplanten Umbau am Villenweg in der Brigmatte. Das zwischen 2015 und 2017 sanierte Objekt aus dem frühen 20. Jahrhundert ist Teil eines kleinen und beschaulichen Quartiers mit charakteristischen Häusern. Diese sind geprägt durch klassische Grundrisse, Walmdächer und umliegende Gärten. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof gebaut, werden die Villen im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) mit dem Erhaltungsziel A ausgewiesen, was ihre Erhaltungswürdigkeit unterstreicht.

Wie aus dem Projektdossier hervorgeht, wurde grosser Wert auf die Originalsubstanz und das bisherige Erscheinungsbild des Gebäudes gelegt. Die Eingriffe beschränkten sich deshalb auf eine Auffrischung der Substanz, eine räumliche Rocharde in den beiden bisherigen Wohnungen sowie einen Neuaufbau des Dachgeschosses. «Es kann bei den inneren Umbauten nicht von einer Auskernung im weitesten Sinne gesprochen werden. Vielmehr wird der Weg verfolgt, gut Erhaltenes aufzufrischen, verloren Gegangenes originalinterpretierend zu ersetzen und zu ergänzen», ist dem Dossier weiter zu entnehmen.

Neue Lukarnen erinnern an Kamine

Die grössten Anpassungen erfuhr das Gebäude im Dachgeschoss, das zum Zeitpunkt der Sanierung weder ausgebaut, noch thermisch wärmegedämmt war. Neu ist in diesem Bereich ein Mansarden-Loft eingerichtet. Unter Berücksichtigung der ursprünglichen Aussensilhoutte wurde der Dachstuhl dafür in neuer, stützfreier Konstruktion erstellt. Gleichzeitig sind für eine ausreichende Versorgung mit natürlichem Licht zwei neuartige Lukarnen angebracht worden. Diese lehnen sich an die Originalpläne an und sollen an die nicht erhalten gebliebenen dekorativen Überhöhungen der Kamine auf dem Dachgiebel erinnern.

Die Bauaufgabe beschränkte sich nicht nur auf die Sanierung des Gebäudes alleine, sondern schloss beispielweise auch die Transformation des ursprünglichen Hühnerstalls zur Gartenlaube, die Neueinfriedung des Grundstücks und die Planung der Gartenanlage samt Rosenspalier und neuem Baumbestand mit ein. «Der dreijährige Planungs- und Realisierungsprozess forderte von allen Beteiligten eine umsichtige Betrachtungsweise. Durch dieses Engagement konnte ein Briger Zeitzeuge nicht bloss erhalten, sondern einer zeitgemässen und sinnvollen Nutzung zugeführt werden», zeigen sich die Planer mit der Ausführung zufrieden.

Hochwertige Planung und Umsetzung

Das war auch ein Punkt, der den Vorstand des Oberwalliser Heimatschutzes dazu bewogen hat, den Umbau als Siegerprojekt auszuwählen. Die Wahl sei ein Zeichen dafür, dass man auch im bestehenden Stadtraum renovieren könne und nicht zwingend an der Peripherie etwas Neues gebaut werden müsse, erklärt Präsident Giuseppe Curcio. Hinzu komme die Gartenfläche mitten in der Stadt. «Auch das war ein Punkt, der uns sehr zugesagt hat», betont er. Es handle sich um ein Projekt mit hochwertiger Planung und Umsetzung, die der Feder eines namhaften Architekturbüros aus der Region entstamme. «Man hat beim Umbau auf das Gebäude gehört», ist Curcio von der Qualität überzeugt.

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