OBERWALLISER RAIFFEISEN HEIMATSCHUTZPREIS - 2022

Gewinner - Gartenvielfalt im Landschaftspark Binntal

Der Landschaftspark Binntal mit seiner Gartenvielfalt beschäftigt sich beispielhaft mit mehreren Projekten den Zwischenräumen von privat und öffentlich. Sie behandeln die Gestaltung der Aussenräume als identitätsstiftende Orte für ein Dorf mit Sorgfalt und Sensibilität. Es entstehen Freiräume für die ganze Bevölkerung, Umgebungen welche zum verweilen einladen und den Austausch untereinander fördern. Sie stärken unser Bewusstsein für den landwirtschaftlichen Raum als ebenso wichtiges Element wie unsere gebaute Umgebung. Gebaut und Freiraum bedingen einander, können nicht ohne einander sein; ein Verständnis welches sich wieder verstärkt in unserer Wahrnehmung einbrennen soll. 

Als Moderator stellt sich der Landschaftspark Binntal dieser grossen Herausforderung der Wirkung und Bedeutung der Gärten für den öffentlichen Raum und das soziale Leben. Gezielt fördert er die Biodiversität mit einheimischen Sträucher wie z.B. die Felsenbirne oder Alpenjohannisbeere anstelle Kirschlorber oder Thuja. Ebenfalls wird der Zaun als reine Grenze hinterfragt und um die Bedeutung als schützende Geste und Geborgenheit erweitert; ein Ort zum „hängertu und dorffu“. Gleichzeitig unterstützt der Landschaftspark private Gärtner.innen bei der Umgestaltung ihrer Grünfläche hinsichtlich ökologischer Kriterien. 

Als Betreiberin eines Gemeinschaftsgarten unterstreicht der Landschaftspark Binntal sein Engagement für die Wertschätzung der Kulturgüter. Unter fachkundiger Anleitung wird in regelmässigen Treffen die Gartenarbeit kultiviert und der Austausch zwischen Einheimischen, der Bevölkerung und Gästen gefördert. Dies empfindet die Jury als sorgfältige und nachhaltige Kommunikation der Idee bis hin zur Umsetzung und Realisierung. Diese Wertschätzung des Landschaftspark zu den einzelnen Gärtner.innen wiederspiegelt sich auch im Gesamtkonzept des eingereichten Projekts; Ulrich Stucky und Renata Schiner erhalten stellvertretend für viele ein kleines Porträt.

Die Idee der Gartenvielfalt von den Niederungen von Bister und Grengiols bis hinauf ins Fäld im hinteren Binntal überzeugt die Jury auf ganzer Linie. Die Projekte des Landschaftspark sind landschaftlich vielfältig, fördern unseren Bezug zu unserer Identität und unseren Wurzeln. Ein herausragendes und innovatives Beispiel zur Stärkung unserer Heimat. 

Gratulation!


 

Anerkennung - Landschaftsgemälde Ammern

Die Jury würdigt die gesamtheitliche Betrachtung des rural geprägten Weiler Ammern, welches sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Landwirtschafts- und Kulturgut weiter entwickelt hat; jedes Gebäude wurde einem spezifischen Nutzungszweck zugeführt und steht in starker Symbiose mit der aktiv bewirtschafteten umliegenden Landschaft. In sorgfältiger Arbeit wird den vielen kleinen Dingen grosse Aufmerksamkeit geschenkt; die Landschaftsqualität versteht sich als nachhaltiger Lebensraum für seltene Tierarten, lokale Vegetationstypen, das Wissen um die Bewirtschaftung von Suonen, die Praktizierung der Wanderweidewirtschaft bis hin zum Schratthag als einst typisches Landschaftsbild im Goms. Ein wahrlich einzigartiges „Landschaftsgemälde“ welches in Zukunft an Wirkung und Bedeutung noch stärker gewinnt und deren Idee & Wissen weit ins Wallis gestreut werden soll. 

 

Anerkennung - Weg Wüehr Fiesch

Ein neuer Fussweg entlang des ehemaligen Suonenverlauf parallel zum Wysswasser schafft eine städtebaulich wichtige Verbindung vom neuen Bahnhof (ÖV-Hub) bis zum Dorfteil „Treichi“ und knüpft gleichzeitig auch an die zentralisierte Schule Unnergoms an. Es entsteht ein neuer öffentlicher Raum für die Gemeinde Fiesch, angelegt für den Fussverkehr als Schulweg sowie als Freizeitweg. Als linearer Kontrast zur asphaltierten Furkastrasse schafft er eine sanfte räumliche Verbindung hin zum Gewässer und spannt einen neuen landschaftlichen Raum auf. Die Abwechslung der unterschiedlichen Teilräume an den Rändern des Weges angeordnet kann unterschiedliche Nutzer anziehen und so einen intensiven Austausch von Jung und Alt fördern. Die Jury lobt das Gesamtkonzept  sowie die  zukünftige Bedeutung für das Dorf und wünscht viel Sorgfalt und Sensibilität bei der Umsetzung und Realisierung.

Zurück